Entschuldigung für erlittenes Leid
Anlässlich der Eröffnung einer Ausstellung des Landesarchivs Baden-Württemberg über die Heimerziehung zwischen 1949 und 1975 in der Katholischen Hochschule Freiburg sprach Mathea Schneider ihr Bedauern darüber aus, dass Kinder auch in Häusern der Caritas gelitten hätten. Rund 100 ehemalige Heimkinder hätten sich beim Erzbistum Freiburg gemeldet und um Anerkennung ihres Leids gebeten. Es sei unverzichtbar, so Schneider, die Situation der ehemaligen Heimkindern aufzuarbeiten. Deshalb arbeiten Mitarbeiter des Diözesan-Caritasverbandes Freiburg im Beirat der Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder mit.
Schneider betonte, dass der Schwerpunkt heute in der Prävention von Gewalt und in einer Pädagogik liege, die die Persönlichkeitsrechte junger Menschen achtet und schützt. In den Caritas-Einrichtungen wurden inzwischen institutionelle Schutzkonzepte eingeführt und die Mitarbeitenden entsprechend geschult. In allen Einrichtungen der Caritas gibt es Heimräte, Kinderparlamente und andere Beteiligungsgremien, die dazu beitragen, die Einrichtungen und Dienste der Caritas zu einem sicheren Ort für Kinder, Jugendliche und Familien zu machen.
Die Ausstellung "Verwahrlost und gefährdet? Heimkinderziehung in Baden-Württemberg von 1949 -1975" Landesarchivs Baden-Württemberg, die Einblicke in den damaligen Alltag vieler Kinderheime bietet, ist bis zum 13. Januar 2016 im Foyer der Katholischen Hochschule Freiburg, Karlstraße 63, zu sehen. (tom)