Unter Strom auf Pflegetour
Sozial und ökologisch gehen wunderbar zusammen. Das stellt die Katholische Sozialstation Freiburg eindrucksvoll unter Beweis. Zu den rund 220.000 Hausbesuchen pro Jahr sind die 160 Mitarbeitenden aktuell mit 13 Elektroautos und sechs E-Bikes in der Dreisammetropole unterwegs. Im Sommer kommen noch einmal acht weitere Elektroautos dazu. Das freut den baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann, der die Mobilitätswende voranbringen will und bei einem Besuch in der Freiburger Sozialstation beeindruckt war vom ökologischen Denken der sozial Engagierten.
Geschäftsführer Rupert Niewiadomski hat 2015 mit Unterstützung des Erzbischöflichen Ordinariats begonnen, den Fuhrpark von insgesamt 62 Autos nach und nach auf E-Mobilität umzurüsten. Mit kirchlichen Zuschüssen wurde zuerst ein Elektroauto angeschafft, ausgiebig getestet und im täglichen Einsatz in der Stadt für gut befunden. Nach und nach kamen zwölf weitere dazu, die mit jeweils 5.000 Euro durch das Land gefördert wurden. Bis zum Sommer sind dann die 20 E-Autos erreicht, auf die die Förderung durch das Land begrenzt ist.
Niewiadomski hatte den Verkehrminister in die Sozialstation eingeladen, um sich für die Förderung zu bedanken. Der freute sich über das ökologische Engagement der Katholischen Sozialstation. Sie gehöre zu den größten Fördernehmern im landweiten E-Mobilitäts-Projekt. Die Elektrofahrzeuge der Sozialstation allein könnten zwar das Schadstoffproblem in Freiburg nicht lösen, aber sie seien gute Werbeträger im Stadtbild: "Die E-Autos funktionieren und der Pflegedienst funktioniert auch", so Hermann, der vom Landtagsabgeordneten Reinhold Pix und Freiburgs Baubürgermeister Martin Haag begleitet wurde.
Bei Kaffee und Kuchen gab Geschäftsführer Rupert Niewiadomski dann gleich noch drei Wünsche in Form von roten Herzen an die Politiker weiter: Zum ersten, dass noch weitere zehn E-Autos vom Land gefördert werden, zum zweiten freies Parken für Elektromobile in der Stadt und zum dritten Unterstützung bei der Schaffung der Ladeinfrastruktur. Denn da stößt die Sozialstation auf Hindernisse, weil es unter anderem auch an den notwendigen Stromkapazitäten hapert. Michael Himmelsbach vom Erzbischöflichen Ordinariat gab Niewiadomski die Idee mit, ein kirchliches Carsharing zu initiieren, um die E-Autos auch dann nutzen zu können, wenn sie nicht dienstlich gebraucht werden. (tom)