„Berufliche Integration und soziale Teilhabe“
Erzbischof Stephan Burger hat das "48° Süd - Zentrum für neue Arbeit" mit dem Umweltpreis der Erzdiözese Freiburg ausgezeichnet. 48° Süd ist eine gemeinnützige GmbH in Trägerschaft von Caritasverband Emmendingen e.V. und den Kommunen des Landkreises Emmendingen. Es erhielt den zweiten Preis in Höhe von 2.100 Euro für nachhaltige und faire Projektarbeit mit Langzeitarbeitslosen. Erzbischof Burger sagte bei der Preisverleihung am Dienstag (20. Januar) in Freiburg: "Die Aufgabe, langzeitarbeitslose Menschen auf ihrem Weg zur beruflichen Integration und zur sozialen Teilhabe zu begleiten, wird seither ausdrücklich mit dem Anspruch verknüpft, zugleich einen sichtbaren Beitrag zu Bewahrung der Schöpfung zu leisten."
Nach einem Wechsel in der Geschäftsführung im Jahr 2013 hatte sich die Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft "48° Süd gGmbH" im Landkreis Emmendingen neu ausgerichtet. Sie fördert heute Projekte, die sowohl ökologisch als auch sozial sind, indem sie auf Nachhaltigkeit setzen und Langzeitarbeitslose beschäftigen. So betreiben zehn ehemals langzeitarbeitslose Frauen eine ökologische Obst- und Gemüsegärtnerei. Zudem hat die Initiative FairKaufhäuser gegründet, in denen Ware aus zweiter Hand verkauft wird. Auch hier bekommen Langzeitarbeitslose eine Perspektive. Weitere auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Projekte wie das "Repair-Café" oder das "upcycling-Projekt" setzten Akzente gegen die "Wegwerfgesellschaft".
Erzdiözese Freiburg will Umweltkurs fortsetzen
Ungeachtet seiner nachweisbaren Erfolge beim Klimaschutz will sich das Erzbistum Freiburg nicht auf dem Erreichten ausruhen. "Wir werden unseren Umweltkurs fortsetzen. Denn es ist vor allem auch eine Frage der Gerechtigkeit, sparsam mit den Ressourcen dieser Welt umzugehen", sagte der Erzbischof. Gerade "in diesen Tagen nach den Attentaten in Paris und dem grausamen Töten von Boko Haram in Nigeria" werde deutlich, wie wichtig die von Papst Franziskus benannten Grundaufgaben für ein friedliches Zusammenleben auf unserem Planeten seien: Der Dialog der Religionen und der Einsatz für Gerechtigkeit, um die dramatischen Unterschiede zwischen "Armut" und "Reichtum" zu überwinden. Erzbischof Burger sagte wörtlich: "Wirtschaftliche Entwicklung ist für die Überwindung von Armut und Hoffnungslosigkeit in dieser Welt geboten." Doch diese Entwicklung müsse so gestaltet werden, dass sie nicht mit kurzfristigen Erfolgen für die Zukunft soziale Stabilität gefährde und die Schöpfung ausbeute. Das heiße kurz und prägnant zusammengefasst: "Verantwortung übernehmen, das Diktat der Kurzfristigkeit überwinden, Wegwerfmentalitäten beseitigen."
Zehn Preisträger von Mannheim bis Sigmaringen
Der erste Preis ging an die Pfarrgemeinde St. Josef in Rheinfelden für den Aufbau einer umweltfreundlichen autarken Energieversorgung auf ihrem Zeltplatz Leinegg an der Schwarza bei Waldshut-Tiengen. Mit dem dritten Preis wurde die Verrechnungsstelle Riegel ausgezeichnet(Strom für Dienstfahrzeug aus Photovoltaik vom Dach der Verrechnungsstelle). Weitere Preise gingen an das Ursulinen-Gymnasium Mannheim (Vorbereitung und Einführung eines Umwelt-Management-Systems), an das Erzbischöfliche Kinder- und Jugendheim St. Kilian Walldürn (Anlegen eines Klassenzimmers im Grünen und eines Gartens als Spiel- und Erlebnisraum), an die Kirchengemeinde St. Nikolaus Karlsruhe-Alb-Südwest (beispielhaftes nachhaltiges Bauen beim Kindergarten St. Georg), an die Liebfrauenschule Sigmaringen (Gründung des Arbeitskreises Öko-Fair mit dem Ziel "nachhaltige Schule"), an den KJG Diözesanverband Freiburg ("Zeit für Helden" - Kampagne für eine gerechtere Welt), an die Kindertagesstätte St. Elisabeth Uissigheim (mehrmonatiges pädagogisches Konzept "Alles Müll oder was?") und an das Erzbischöfliche Bauamt Heidelberg (Einbau von Nistkästen in Kirchen).
120 Projekte und 83.300 Euro Preisgeld in 20 Jahren
Zum elften Mal hat die Erzdiözese Freiburg ihren Umweltpreis für innovative Projekte verliehen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Aus den 21 Bewerbungen hat eine Jury zehn Preisträger ermittelt. Das Preisgeld beträgt insgesamt 10.000 Euro. Die Erzdiözese Freiburg würdigt mit ihrem Umweltpreis seit 1994 alle zwei Jahre den besonderen Einsatz von Gemeinden, Einrichtungen, Verbänden und Gruppen für die Bewahrung der Schöpfung. In den zurückliegenden 20 Jahren wurden insgesamt 120 Projekte und Initiativen mit Preisen in Höhe von 83.300 Euro ausgezeichnet. (pef)