Caritas Mannheim eröffnete erstes Tageshospiz in Baden-Württemberg
In Ilvesheim hat der Caritasverband Mannheim Ende September das Tageshospiz St. Vincent als erste Einrichtung dieser Art in Baden-Württemberg eröffnet. Tagsüber verbringen die unheilbar kranken Menschen ihre Zeit im Hospiz, werden palliativmedizinisch und psychosozial betreut und unterstützt, abends kehren sie nach Hause zu ihren Angehörigen zurück. Das ermöglicht vielen Menschen, möglichst lange zu Hause zu bleiben und vielleicht auch zuhause sterben zu können.
Das Tageshospiz schließt eine Versorgungslücke: Es richtet sich an schwer kranke Menschen, die (noch) keinen Bedarf für ein stationäres Hospiz haben, für die die ambulanten Hilfen aber nicht ausreichen. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Betroffene tagsüber Betreuung benötigen, der Partner oder die Partnerin aber arbeiten geht. Das Tageshospiz trägt dazu bei, dass sie länger oder dauerhaft zu Hause leben können.
"Wir sind stolz darauf, dass wir hier Pionierarbeit leisten können - auch, wenn das immer ein Wagnis ist", sagte Regina Hertlein, Vorstandsvorsitzende des Caritasverbands Mannheim, bei der feierlichen Einweihung. "Dank der Unterstützung vieler toller Partner konnten wir dieses Herzensprojekt verwirklichen." Die "neue Perle in der medizinischen und palliativen Versorgung" befinde sich an einem "beseelten Ort", so Hertlein weiter. Der große Zuspruch bei der Einweihung zeige, "dass die Hospizarbeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist."
Im Tageshospiz stehen acht Plätze zur Verfügung. Gäste können an einem Tag oder mehreren Tagen in der Woche kommen. Im Mittelpunkt stehen gemeinsame Aktivitäten und die Gemeinschaft mit anderen Betroffenen. Die Gäste werden von Fachkräften palliativ gut versorgt, so dass weniger Krankenhausaufenthalte notwendig sind. Es gibt eine psychosoziale Begleitung und organisatorische Unterstützung, zum Beispiel bei der Beantragung von Pflegehilfsmitteln, sowie therapeutische Angebote wie Musik-, Atem- und Aromatherapie. "Letztendlich geht es darum, die Betroffenen so zu unterstützen, dass sie ihren letzten Lebensweg mit möglichst großer Selbstbestimmung gehen können", so die Leiterin des Tageshospizes Petra Waßmer. (juk)