Diözesanverband unterstützt die Arbeit der Caritas vor Ort
Mit seinem Anteil aus der jährlichen Caritas-Sammlung fördert der Diözesan-Caritasverband das Engagement der örtlichen Caritasverbände und - dienste. Sichtbar wurde dies durch mehrere symbolische Schecks, die in diesen Tagen Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Appel in Baden-Baden,
Bruchsal, Heidelberg und am Hochrhein überreichte. Die Mittel stammen aus der Caritas-Sammlung im vergangenen Herbst.
Mit 11.000 Euro unterstützt der Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg die Arbeit der Caritas in Baden-Baden. 9.000 Euro fließen in das Projekt "Tische verbinden", das im multikulturellen Wohngebiet "Briegelackerstraße" Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus unterschiedlichen Herkunftsländern miteinander in Kontakt bringen soll. Aufgrund ihres Migrationshintergrunds haben vielen Menschen, die hier im sozialen Wohnungsbau leben, meist mit einer ganzen Fülle von Problemen zu kämpfen. Die Erwachsenen, vor allem die Mütter, leben sehr zurückgezogen und haben kaum Kontakt nach außen. Die Kinder und Jugendlichen sind tagsüber oft sich selbst überlassen, ernähren sich von Fastfood vor dem Fernsehgerät und haben kaum jemanden, mit dem sie über ihre Erlebnisse zum Beispiel in der Schule reden können. Mit einem wöchentlichen Familiencafé und einem Mittagstisch schafft hier die Caritas zwei Plattformen für Begegnung und Austausch. Das Café ist eine Anlaufstelle für Familien, bei der sie soziale Kontakte knüpfen, sich aber auch mit Fragen und Problemen direkt an eine Sozialarbeiterin vor Ort wenden können. Beim Mittagstisch, der ebenfalls einmal in der Woche stattfindet, erhalten Kinder und Jugendliche für einen Euro eine warme Mahlzeit. Und sie bekommen die Möglichkeit, in einer Gemeinschaft am Tisch zu sitzen, zusammen mit anderen zu essen und zu sprechen, was ihnen zu Hause oft nicht vergönnt ist. Weitere 2.000 Euro fließen darüber hinaus in die Einrichtung einer neuen Wohngemeinschaft für dementiell Erkrankte und einer zusätzlichen Tagespflege in der Cité in Baden-Baden.
12.000 Euro für Familienpatenschaften und "Orte des Zuhörens" in Bruchsal
Mit über 12.000 Euro unterstützt der Diözesan-Caritasverband die Caritasarbeit in Bruchsal. 7.400 Euro fließen in den Ausbau von "Familienpatenschaften", mit denen der Caritasverband Bruchsal vor allem junge Familien gerade in der aufregenden Gründungsphase, wenn die Kinder kommen, unterstützt. Auch Mütter, die alleinerziehend sind, entweder durch Trennung oder weil der Mann beruflich kaum Zeit hat, erhalten Beistand. Gerade in ländlichen Gegenden ist es mitunter schwierig, den beruflichen und familiären Alltag gut geregelt zu bekommen, wenn keine Angehörigen oder Freunde in greifbarer Nähe sind. Ehrenamtliche Familienpaten und -patinnen, die von der Caritas begleitet, geschult und vermittelt werden, bieten hier Entlastung und Hilfe an. Mit weiteren 5.000 Euro wird das Projekt "Orte des Zuhörens" gefördert. Die "Orte des Zuhörens" sind für viele Menschen, die durch Schicksalsschläge aus der Bahn geworfen werden, eine erste Anlaufstelle. Ratsuchende finden hier geschulte Ehrenamtliche, die einfach für sie da sind. Mit einem offenen Ohr, mit Zeit, Hilfsbereitschaft. Zu den weiteren Besonderheiten zählen die Beratung im Tandem sowie die umfassenden Schulungen und fachlichen Begleitungen der Ehrenamtlichen durch Hauptamtliche der Caritas.
28.000 Euro für Flüchtlingshilfe und ein Netzwerk von Ehrenamtlichen in Heidelberg
Mit 28.000 Euro fördert der Diözesanverband drei Projekte in Heidelberg. Knapp 14.000 Euro fließen in die Flüchtlingshilfe. In der Gemeinschaftsunterkunft "Hardtstraße", in der rund 240 Frauen und Kinder leben, schafft die Heidelberger Caritas neue Angebote und trägt damit zu einer Willkommenskultur bei. Zwei Mal wöchentlich gibt es eine Mutter-Kind-Krabbelgruppe und einen Intensivsprachkurs für Frauen. Mit tatkräftiger Unterstützung von Ehrenamtlichen organisiert die Caritas darüber hinaus mehrmals in der Woche eine Vorschulförderung, weil die Flüchtlingskinder wegen fehlender Kita-Plätze in Heidelberg keine Integrationsangebote für Sprache und Bildung bekommen. Und sie bietet eine Hausausgabenbetreuung für Grundschulkinder vier Mal in der Woche an. Außerdem konnte dank der Förderung durch den Diözesan-Caritasverband eine afghanische Mitarbeiterin eingestellt werden, die aufgrund ihrer eigenen Flüchtlingsgeschichte bereits seit längerem wertvolle Dienste als Ansprechpartnerin und Vertrauensperson für viele Frauen in der "Hardtstraße" leistet. Mit weiteren 8.000 Euro fördert der Diözesan-Caritasverband den Aufbau eines Netzwerks von Ehrenamtlichen in der neuen Stadtkirche Heidelberg, zu der sich seit Beginn dieses Jahres die zwölf Pfarrgemeinden von Heidelberg und Eppelheim zusammengeschlossen haben. Ehrenamtliche engagieren sich besonders im sozialen Nahraum für die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen. Deshalb steigt die Heidelberger Caritas hier verstärkt in die Gewinnung, Qualifizierung, Unterstützung und Begleitung von Ehrenamtlichen in den pastoralen Räumen ein. Damit will sie ein "neues Miteinander" zwischen Caritas und Pastoral wie auch neue Formen der Zusammenarbeit von Hauptberuflichen und Ehrenamtlichen ermöglichen. Weitere 6.000 Euro stellt der Diözesan-Caritasverband für das Projekt "Die Menschen im Blick" zur Verfügung. Dabei geht es um eine breit angelegte Sozialraumanalyse in der Heidelberger Südstadt, die durch den Abzug der Amerikaner im Frühjahr 2014 neue Möglichkeiten für die Stadtentwicklung hat. Die Caritas will hier die Bedürfnisse und Lebenslagen erkunden, um zusammen mit der Seelsorgeeinheit Philipp Neri und weiteren Partnern künftig bedarfsgerechte Angebote für alle Bewohner entwickeln zu können.
19.000 Euro gehen an innovative Caritas-Projekte am Hochrhein
Mit 19.000 Euro werden innovative Caritas-Projekte am Hochrhein gefördert. Der größte Teil, 16.000 Euro, fließt in das Projekt Caritas YoungCare, ein spezielles Kranken- und Intensivpflegeangebot für Familien mit einem kranken, pflegebedürftigen Kind. Dieser Dienst der Caritas Sozialstationen Hochrhein ist in der Caritas-Landschaft der Erzdiözese Freiburg bislang einzigartig und hat Pilotcharakter, wie Bernhard Appel bei der Scheckübergabe betonte. Mit diesem Angebot reagiert die Caritas Hochrhein darauf, dass die Erkrankung eines Kindes und dessen Pflege das Leben in der Familie stark verändert und auch belastet. Als professioneller Kranken- und Intensivpflegedienst für Kinder und Jugendliche daheim steht Caritas YoungCare für einen familienorientierten und bedarfsangepassten Einsatz. Das Team integriert sich bestmöglich in die Abläufe daheim und unterstützt so die Lebensqualität und Balance der ganzen pflegenden Familie.
Weitere 2.000 Euro gibt der Diözesan-Caritasverband für das Inklusions-Projekt "Partner-Städte" der Caritaswerkstätten Hochrhein. In einer längerfristigen Kooperation mit dem Partnerschaftskomitee der Stadt Waldshut, das regelmäßig Reisen in die beiden Partnerstädte Blois (Frankreich) und Lewes (England) organisiert, sollen Menschen mit Behinderung an dieser Städtepartnerschaft und dem damit verbundenen Austausch teilnehmen können. Das Anliegen ist, dass sich Menschen mit und ohne Behinderung begegnen, gemeinsam am gemeinschaftlichen Leben teilnehmen, vor Ort in Waldshut, aber auch über die Landesgrenzen hinaus. Die erste Reise ins französische Blois, an der vier Teilnehmende mit Behinderung plus Begleiterin dabei waren, hat Anfang September bereits stattgefunden. Darüber stellt der Diözesan-Caritasverband 1.000 Euro für den Aufbau eines Treffpunkts für Pflegehilfskräfte aus Ostereuropa zur Verfügung. Die Caritas Hochrhein greift damit die Initiative von Ehrenamtlichen der Caritas-Konferenzen auf, die die Situation der Frauen, die meist auf sich allein gestellt und ohne Kontakt nach außen sind, verbessern wollen.
Unter dem Motto "Hier und jetzt helfen" bittet die Caritas vom 19. bis 27. September auch in diesem Jahr um finanzielle Unterstützung für Menschen, die in schwierigen Lebenslagen ihre Hilfe benötigen.