Das Lebensende begleiten
Stellvertretend für die Hospizdienste im Erzbistum Freiburg nahmen Antonia Kiechle (Hospizgruppe Eichstetten), Wilma Hollemann (Hospizgruppe Emmendingen), Dr. med. Lars Wiegmann (Palliative Care, Praxisklinik Zähringen), Regina Hertlein (Vorstandsvorsitzende Caritasverband Mannheim), Helmut Gnädig (Abteilungsleiter Gesundheits- und Altenhilfe beim Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg) und Monika Modner (Referentin Offene Altenhilfe und Hospizarbeit) im Erzbischöflichen Ordinariat die Spende entgegen.
Quelle: Lisa Maria Plesker / Erzbistum Freiburg
Die Gäste informierten den Erzbischof über ihren Einsatz für die Hospizarbeit, deren Chancen und Schwierigkeiten. So erklärte die langjährige Sterbebegleiterin Antonia Kiechle: "Viele Familien meinen: Wir machen das alleine - wir brauchen keinen Hospizdienst. Was sollen die Nachbarn denken?" Oft sei das Begleiten Sterbender ohne professionelle Unterstützung aber eine Überforderung. "Wenn sie Hilfe bekommen, sind viele sehr dankbar." Lars Wiegmann betonte, der Wunsch nach einer "Selbstbeendung des Lebens" schwinde bei totkranken Patienten, wo Palliativmedizin, Fürsorge und Nächstenliebe Hand in Hand gehen.
Der Spendenbetrag kam bei der Aktion "Wegbegleitung - wenn das Leben zu Ende geht" zusammen, zu der Erzbischof Zollitsch im Januar aufgerufen hatte. Mit dem Geld unterstützt das Erzbistum die Ausbildung von ehrenamtlichen Hospizhelfern: Besuche bei Sterbenden zu Hause, im Hospiz oder im Alten- und Pflegeheim werden organisiert, "damit möglichst viele Menschen am Ende ihres Lebensweges begleitet werden und ihre Familien Unterstützung finden", wie Zollitsch in seinem Spendenbrief erläuterte.
Hospizdienste in der Erzdiözese Freiburg Hospize und Hospizdienste der Erzdiözese leisten nach Zollitschs Worten einen wichtigen Beitrag für das bewusste Gestalten des Lebensendes: "Wie kostbar jeder gelebte Augenblick ist, merken wir spätestens, wenn sich unser Leben dem Ende zuneigt. Dann sind wir dankbar für jede Stunde, jeden Tag, den wir bewusst erleben dürfen." In den Hospizen engagierten sich Frauen und Männer aus dem christlichen Glauben heraus ehrenamtlich im Dienst der Nächstenliebe. "Sie gehen zu den Kranken, Sterbenden und zu ihren Familien und Angehörigen. Sie versuchen zu erspüren, was diese sich wünschen, um ihnen Sicherheit zu geben in Zeiten der Unsicherheit", schrieb Erzbischof Zollitsch.
In der Erzdiözese Freiburg erhalten Sterbende und ihre Angehörigen in sechs Hospizen Beistand und Hilfe: in Mannheim, Heidelberg, Baden-Baden, Oberharmersbach, Freiburg und Lörrach. Familien sterbenskranker Mädchen und Jungen finden bei neun Kinderhospizdiensten Hilfe und Trost. Flächendeckend engagieren sich mehr als 2.500 Helferinnen und Helfer in 120 Hospizgruppen ehrenamtlich im Dienst der Nächstenliebe. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 3.000 Menschen am Ende Ihres Lebensweges von den Hospizdiensten begleitet.
Die Aktion "Wegbegleitung - wenn das Leben zu Ende geht" ist ein Projekt der Initiative "Wert-volle Zukunft". Seit April 2009 wirbt diese Initiative des Erzbistums Freiburg um Spenden, damit ausgewählte Zielgruppen in der Erzdiözese finanziell unterstützt werden können, etwa Behinderte, Notfallseelsorger oder Kinderchöre.
Link: Erzdiözese Freiburg