Armut im Alter verhindern!
31 Organisationen, Verbände und Gewerkschaften aus Baden-Württemberg haben sich in Stuttgart zu einem breiten gesellschaftlichen Bündnis gegen Altersarmut zusammengefunden, um noch vor der Bundestagswahl für einen Kurswechsel in der Rentenpolitik einzutreten. Bei der Konstituierung im Haus der Katholischen Kirche in Stuttgart wurde das Bündnispapier am 3. April unterzeichnet. Auch der Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg gehört dem Bündnis an.
Mehr als 50 Veranstaltungen sind allein bis zu den Sommerferien geplant. Die Bündnispartner eint die Sorge, dass bereits ab 2030 Millionen ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger auf den Gang zum Sozialamt angewiesen sein werden, wenn nicht heute gegengesteuert wird. Die damit verbundenen Folgen für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft seien dramatisch.
Rentenniveau von wenigstens 50 Prozent erforderlich
Im Bündnispapier halten die Partnerinnen und Partner fest: "Eine reiche und soziale Gesellschaft darf es nicht länger zulassen, dass Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, in Armut geraten. Ein Wechsel in der Rentenpolitik ist dringend nötig und auch möglich. Die gesetzliche Rente soll wieder die Wahrung des Lebensstandards im Alter ermöglichen. Sie muss Armut im Alter verhindern! Wir halten ein Rentenniveau von wenigstens 50 Prozent für erforderlich!"
Bei der Unterzeichnung verwies Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Appel auf tiefgreifende wirtschaftliche Veränderungen, die zunehmend gesellschaftliche ‚Verlierer‘ und ‚Gewinner‘ hervorbringen. Hier mehr sozialen Ausgleich zu schaffen, komme der gesamten Gesellschaft zugute, weil es den Zusammenhalt stärke. "Deshalb fordern wir politische Maßnahmen, die einer fortschreitenden sozialen Ungleichheit und der weiteren Polarisierung von Armut und Reichtum in unserer Gesellschaft wirksam entgegensteuern. Dazu gehören auch faire und gerechte Arbeits- und Einkommensverhältnisse, die letztlich die Voraussetzung für ein finanziell abgesichertes Leben im Alter sind," so Bernhard Appel. (can)