Mit klarer Parteilichkeit für Arme und Ausgegrenzte
Der langjährige Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Bruchsal, Albert Wild, ist aus seinem Amt verschiedet worden. Er tritt zum Ende des Jahres in den Ruhestand. Für sein tatkräftiges und vielfältiges Wirken verlieh ihm der Deutsche Caritasverband das Ehrenzeichen in Gold, das ihm Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Appel bei der Abschiedsfeier überreichte.
Dabei würdigte er Albert Wild als einen Mann, der das lebe, was Caritas ausmacht: "Die Botschaft des Evangeliums glaubwürdig durch das eigene Handeln zu vertreten und erfahrbar werden zu lassen". Appel beschrieb ihn als einen Mann, der den Stallgeruch eines Jesus-Nachfolgers ausstrahle. Wild kenne keine Berührungsängste und verschaffe sich Gehör mit einer markanten Stimme und einer klaren Parteilichkeit für Arme und Ausgegrenzte, so Appel.
Zunächst in der Wohnungslosenhilfe
Albert Wild, der zunächst viele Jahre beim Caritasverband Stuttgart in der Wohnungslosenhilfe tätig war, kam zum 1. Januar 2003 als Geschäftsführer zum Caritasverband Bruchsal und wurde Ende 2005 nach einer Satzungsänderung Vorstandsvorsitzender. Aus einer schwierigen Anfangsphase heraus hat er die Bruchsaler Caritas auf eine solide Basis gestellt und mit vielen innovativen Ideen weiterentwickelt. Einen besonderen Stellenwert hatte für Wild dabei immer das Ehrenamt. Dafür stehen Projekte wie das "Vernetzte Ehrenamt in der Region", der Tafelladen mit seiner starken Ehrenamtlichen-Truppe, die Ehrenamtlichen in der Schuldnerberatung und die Kooperationsvereinbarung mit den Caritaskonferenzen, einem caritativen Fachverband von ehrenamtlichen Besuchsdienstgruppen und Katholischer Krankenhaushilfe.
Starke Impulse setzte Albert Wild im Bereich "Arbeit", den es zuvor im Bruchsaler Verband nicht gab. Er entwickelte das Modellprojekt "Arbeit statt Stütze" gegen Jugendarbeitslosigkeit mit ehrenamtlichen Paten und gründete den Integrationsbetrieb Culintas GmbH, in dem Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt miteinander arbeiten. "Heute ist der Bereich "Arbeit" ein wesentliches Aktivitätsfeld des Caritasverbandes Bruchsal", wie Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Appel betonte.
Engagiert auf Diözesan- und Bundesebene
Darüber hinaus hat sich Albert Wild mit seinen Erfahrungen in vielfacher Weise auf Diözesan- und Bundesebene eingebracht. Er war Mitinitiator der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft "Arbeit", seit 2003 Mitglied im Vorstand und seit 2010 bis 2016 Vorsitzender dieser Arbeitsgemeinschaft. 2001, damals noch beim Caritasverband Stuttgart, war er Gründungsvorstandsmitglied der "Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft Integration durch Arbeit (BAG IDA)". Die Gründung der BAG IDA war der Durchbruch für das Thema "Beschäftigungsförderung" in der Deutschen Caritas auf Bundesebene und in vielen Diözesan-Caritasverbänden.
Neue Vorstandsvorsitzende und Nachfolgerin von Wild ist Sabine Stemann-Fuchs, die künftig mit Vorstand Arno Vogelbacher den Bruchsaler Caritasverband führen wird. (tom)