In überraschenden Situationen helfen
Mit einem Gottesdienst im Freiburger Münster und einem anschließenden Empfang im Historischen Kaufhaus hat der Caritasverband Freiburg-Stadt am 8. Oktober 2015 sein 90-jähriges Bestehen gefeiert. Aus den Wurzeln des caritativen Wirkens in den Pfarrgemeinden 1925 entstanden, bietet die Freiburger Stadt-Caritas heute vielfältige Hilfe für Menschen mit Behinderung, alte Menschen, Flüchtlinge und viele mehr - immer orientiert am christlichen Menschenbild.
Menschen in Bedrängnis zu helfen - das ist nach den Worten von Weihbischof Bernd Uhl Aufgabe des Caritasverbands Freiburg-Stadt. Im Festgottesdienst zum Jubiläum sagte er: "Sie alle kennen diese überraschenden Situationen, wo plötzlich Hilfe notwendig wird. Ich brauche jetzt nicht von den vielen Flüchtlingen zu reden, die untergebracht werden müssen. Staat, Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Ehrenamtliche sind da bis zum Anschlag gefordert." Auch die alltägliche Arbeit der Caritas-Mitarbeiter sei "mit vielen überraschenden Drucksituationen verbunden, denen Sie sich stellen müssen. Pflege, Beratung, Betreuung, Leitung gehen nicht ohne die Bereitschaft, sich dem Hilfebedürftigen zuzuwenden."
Der Dompropst und Bischofsvikar für die Caritas erklärte weiter: "In der Caritas lebt der Heilige Geist. Er ist die spirituelle Basis unseres Tuns. Wo Beistand geleistet wird, ist der Heilige Geist gegenwärtig." Manchmal bestehe diese Hilfe auch darin, dem Hilfesuchenden nicht einfach das zu gewähren, um was er bittet, so Weihbischof Uhl: "Fachgerechte Hilfe zur Selbsthilfe leisten: Das ist ein bekanntes Schlagwort der Sozialhilfe."
Der Caritasverband Freiburg-Stadt wurde am 20. Juni 1925 ins Vereinsregister eingetragen. Seine Wurzeln liegen in den Pfarrgemeinden und im Ehrenamt. Mittlerweile umfasst der Verband 60 Dienste und Einrichtungen an 60 unterschiedlichen Orten. Darin unterstützen und begleiten 1.300 hauptamtliche und 700 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kinder, Familien Menschen mit Behinderungen, alte Menschen, Flüchtlinge und viele mehr.
Vorstand Egon Engler hob im Historischen Kaufhaus hervor, dass der Stadt-Caritasverband mit vielen Institutionen und Personen vernetzt und verbunden sei. Das zeigte sich auch an den vielen Gästen, die zur Jubiläumsfeier gekommen waren, unter ihnen Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon und die Mathea Schneider, Vorstand des Diözesan-Caritasverbandes.
Die Arbeit des Caritasverbands Freiburg-Stadt gliedert sich in die Bereiche Familien und Bildung, Alter und Soziale Dienste, Arbeit und Berufliche Kompetenzen sowie Wohnen und Beratung. Einen Schwerpunkt bilden die Dienste und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Engler nannte als Maxime für den Stadtverband, "jeden Menschen so anzunehmen, wie er ist, ihn als gottgewollt zu begreifen". Ausdrücklich bedankte er sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das "Miteinander von Haupt- und Ehrenamt".