Anwalt und Partner benachteiligter Menschen
Während 1917 noch der Erste Weltkrieg tobte, entschlossen sich beherzte Männer und Frauen für die organisierte Hilfe für notleidende Menschen: Sie gründeten am 17. April 1917 mit erzbischöflichem Erlass den Caritasverband Karlsruhe. Aus diesen Anfängen ist heute ein moderner sozialer Dienstleister mit derzeit zwölf Einrichtungen und 400 Mitarbeitern geworden. Mit einem Gottesdienst und einem Festakt hat der Caritasverband Karlsruhe sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert.
Weihbischof Bernd Uhl würdigte die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Karlsruher Caritas und nannte den Verband einen "Problemlöser". In seiner Predigt beim Festgottesdienst unterstrich Uhl den Willen des Verbands zum Wandel: "Wer baut und investiert, glaubt an seine Zukunft. Ich bin davon überzeugt, der Caritasverband Karlsruhe ist stark." Um die Wirkungskraft des Caritasverbandes zu beschreiben, griff der Weihbischof auf einen biblischen Vergleich zurück. So habe die Organisation in Karlsruhe Berge versetzt und aus dem Senfkörnlein sei ein kräftiger Baum geworden. "Menschen kommen und gehen, die Idee der Liebe Christi, der Caritas, aber bleibt und entfaltet sich weiter."
Multimediale Zeitreise
Anschließend feierten die Gäste im Stephanssaal weiter und erlebten eine multimediale Zeitreise der Karlsruher Caritas, in die künstlerische Beiträge und historische Dokumente aus der jeweiligen Zeit eingestreut wurden. Die Gäste erhielten spannend aufbereitete Informationen und Hintergründe über die einzelnen Stationen der Caritas in Karlsruhe, von Kinderferienkolonien in der Nachkriegszeit, über Sozialbetreuung von italienischen und spanischen Gastarbeiterfamilien bis hin zu modernen Seniorenzentren und der Verfahrens- und Sozialberatung für Flüchtlinge.
Drei Schlüsselbegriffen verpflichtet
Auch wenn die Herausforderungen in der Zeit der beiden Weltkriege andere waren als heute, so gab es über die Jahrzehnte hindurch drei Konstanten. "Der Caritasverband Karlsruhe war immer drei Schlüsselbegriffen verpflichtet, nämlich Anwalt für Menschen in Not zu sein, sozialer Dienstleister und Sinnstifter", sagte Hans-Gerd Köhler, Erster Vorstand der Karlsruher Caritas. Unterstützt werden die etwa 400 hauptamtlichen Mitarbeiter der Karlsruher Caritas von vielen Ehrenamtlichen aus den Kirchengemeinden und der Karlsruher Bürgerschaft, wie zum Beispiel in der Nachbarschaftshilfe oder in der Betreuung von Flüchtlingen. (can)