Das Gesicht der Caritas im Linzgau
Mit einem Gottesdienst im Überlinger Nikolausmünster und einer Feier auf dem Motorschiff "Überlingen" ist Bernhard Hatt, der langjährige Geschäftsführer des Caritasverbandes für das Dekanat Linzgau, am 19. März in den Ruhestand verabschiedet worden. Über 38 Jahre war Hatt für die Linzgauer Caritas tätig, davon fast 33 Jahre als Geschäftsführer. Seine Nachfolgerin ist seit Januar 2017 Petra Demmer.
Für Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Appel war es eine Verabschiedung, wie er sie bislang noch nicht erlebt hat. Und in der Tat: die "location" war außergewöhnlich. Bernhard Hatt wurde auf einem Schiff der weißen Flotte mitten auf dem Bodensee in die "dritte Lebensphase" verabschiedet, wie Pfarrer Karl-Heinz Berger, der Vorsitzende des Linzgauer Caritasverbandes, in seiner launigen Moderation bemerkte. Eine illustre Gästeschar, unter ihnen der Überlinger Oberbürgermeister Jan Zeitler, Vertreter des Bodenseekreises, der kirchlichen Regionalstelle, benachbarter Caritasverbände und der Kinderstiftung Bodensee, hatte sich auf der MS "Überlingen" eingefunden, um dem scheidenden Caritas-Geschäftsführer Bernhard Hatt ihre Wertschätzung zu erweisen.
Goldenes Ehrenzeichen der Caritas
Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Appel sagte, Hatt habe der Caritas im Linzgau ein Gesicht, "sein Gesicht", gegeben. Er würdigte ihn als einen engagierten Anwalt derer, die am Rande der Gesellschaft stehen und hob besonders die enge Verbindung zwischen der verbandlichen und der pfarrlichen Caritas im Linzgau hervor. Dieses Zusammenspiel sei beispielhaft und das Verdienst von Bernhard Hatt, der als "Mann der Caritas die Kirche prägt und prägen möchte", so Appel. Die Erziehungsberatung und die Familienpflege seien ihm besonders am Herzen gelegen, aber auch die Zusammenarbeit mit den kirchlichen Sozialstationen im Dekanat. Die Linzgauer Caritas war der erste Verband in der Erzdiözese Freiburg mit einer Erziehungsberatungsstelle. In diesem Bereich hat sich Hatt auch über seinen Verband hinaus engagiert: 28 Jahre gehörte er dem Vorstand der Diözesan-Arbeitsgemeinschaft Erziehungsberatung und später der Arbeitsgemeinschaft für Einrichtungen der Erziehungshilfe in der Erzdiözese Freiburg an. Mit herzlichen Worten dankte Appel dem scheidenden Caritas-Geschäftsführer für sein vielfältiges, engagiertes Wirken und überreichte Hatt unter dem Applaus der Gäste das Ehrenzeichen in Gold des Deutschen Caritasverbandes.
"Stets offenes Ohr und fairer Umgang"
Großer Dank und Anerkennung für Bernhard Hatt kamen auch in mehreren Grußworten zum Ausdruck. So äußerte sich der Überlinger OB Jan Zeitler froh über den kurzen Draht zwischen der Stadtverwaltung und der Caritas-Geschäftsstelle. Ebenso würdigten der stellvertretende Dekan Ulrich Hund und der Überlinger Diakonie-Chef Udo Pursche die über Jahrzehnte verlässliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Bernhard Hatt. Ein dickes Lob bekam dieser auch von seinen Mitarbeitenden für das "stets offenes Ohr und den fairen Umgang". Ins Wort gebracht wurden dabei immer wieder seine besonnene, unaufgeregte Art und sein feiner Humor.
Bernhard Hatt selbst dankte den Caritas-Gremien für "absolut vertrauensvolle Zusammenarbeit" und seinen Mitarbeitenden für ihre Unterstützung. Seiner Nachfolgerin Petra Demmer übernehme ein "seetüchtiges, intaktes Schiff mit einer hervorragenden Mannschaft", betonte er und überreichte ihr symbolisch, begleitet mit guten Wünschen, ein Steuerrad. Demmer war zuletzt über zehn Jahre als Abteilungsleiterin bei der Stadtverwaltung in Tuttlingen beschäftigt und unter anderem für die Bereiche Soziales, Familie und Integration zuständig. Die 46-jährige Diplom-Sozialpädagogin kennt auch die Caritas: In Sigmaringen hat sie zuvor sechs Jahre im Migrationsdienst und im Caritassozialdienst gearbeitet. (tom)