Freiburg, 2. Februar 2018 - Mehr als zwei Drittel der pflegebedürftigen Familienmitglieder, Erwachsene und Kinder, werden daheim in den eigenen vier Wänden von ihren Angehörigen betreut oder gepflegt. Die Pflege kann allerdings auf Dauer zu einer körperlichen und seelischen Belastung für alle Beteiligten werden. Um dieser Belastung entgegen zu wirken, haben der Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg und der Caritasverband Hochrhein in Zusammenarbeit mit der AOK Baden-Württemberg jetzt einen speziellen Kurs entwickelt. Das neue Angebot, das von der Krankenkasse finanziert wird, heißt "Achtsam zu Hause pflegen und begleiten" und richtet sich an pflegende Angehörige oder an Eltern, die ein Kind mit Behinderung haben. Angeboten wird er künftig von Sozialstationen der Caritas, die sich dafür qualifiziert haben.
In dem Kurs lernen die pflegenden Angehörigen, stärker auf ihre eigenen Bewegungsabläufe zu achten und auch die individuellen Bewegungsmöglichkeiten der Person, die sie pflegen, im Alltag besser zu nutzen. Damit verringert sich nicht nur die Belastung für die Pflegeperson, auch die Selbständigkeit des Pflegebedürftigen wird gefördert. Der Kurs basiert auf der Grundlage von MH® Kinaesthetics. Das ist eine Lehre von der menschlichen Bewegung, die es ermöglicht, die eigene Bewegung in den Alltagsaktivitäten bewusst wahrzunehmen. Durch eine verstärkte Sensibilität entsteht eine höhere Bewegungsqualität, die sich positiv auf die Gesundheitsentwicklung aller Beteiligten sowie auf die Mobilität und Lebensqualität der pflege- und betreuungsbedürftigen Erwachsenen und Kinder auswirkt.
Aus der täglichen Arbeit wissen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Sozialstationen der Caritas, dass es bei pflegenden Angehörigen einen großen Bedarf an Unterstützungsangeboten gerade auch im Hinblick auf die eigene Gesundheit gibt. Das gab den Anstoß, diesen Spezialkurs zusammen mit der AOK Baden-Württemberg als Partner zu konzipieren. An diesem Kurs können übrigens nicht nur Pflegende teilnehmen, die bei der AOK versichert sind. Er steht auch denjenigen offen, die nicht Mitglied bei der AOK sind.