(AP)²caritas – Akademische Pflege und erweiterte Pflegepraxis
Veränderten Anforderungen in der Pflege bereits in der Ausbildung Rechnung zu tragen, ist das Ziel des neuen Pflegeberufegesetzes von 2020. Dazu gehört auch, Pflegekräfte über eine akademische Qualifizierung zu gewinnen und ihnen dadurch neue berufliche Perspektiven zu eröffnen. Wie diese künftig in der Praxis aussehen können, untersucht das Forschungsprojekt "(AP)²caritas - Akademische Pflege und erweiterte Pflegepraxis in der ambulanten und stationären Altenhilfe der Caritas" in Baden-Württemberg. Es wird vom Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg und die diözesane Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe, Hospizarbeit und Pflege zusammen mit der Hochschule Furtwangen und den Katholischen Hochschule Freiburg realisiert. Das Projekt wird gefördert vom Ministerium für Gesundheit, Soziales und Integration Baden-Württemberg.
Die erweiterte und fortgeschrittene Pflegepraxis durch akademisch qualifizierte Pflegefachkräfte in spezifischen Versorgungsbereichen bewährt sich seit vielen Jahren zum Beispiel in den angelsächsischen oder skandinavischen Ländern und wird auch in Deutschland bereits an bestimmten Standorten umgesetzt. Dennoch sind zukünftige Handlungsfelder, Aufgaben- und Verantwortungsbereiche von akademisch ausgebildeten Pflegefachkräften in Baden-Württemberg (wie im gesamten Bundesgebiet) unzureichend erprobt und strukturell beschrieben. Akademisch qualifizierte Pflegefachkräfte sind dafür bestimmt, erweiterte Rollen, Aufgaben und Spezialisierungen im Versorgungsgeschehen zu übernehmen.
Ziel des Forschungsprojekts
Es sollen Kriterien zukünftiger Aufgaben- und Verantwortungsbereiche akademisch ausgebildeter Pflegefachpersonen in der ambulanten, stationären Langzeitpflege und im Quartier herausgearbeitet werden. Konkret sollen Empfehlungen für den Einsatz von akademisch ausgebildeten Pflegefachkräften und für die dazu erforderlichen Rahmenbedingungen in vertraglicher, leistungs- und ordnungsrechtlicher Hinsicht für das Land Baden-Württemberg beschrieben und formuliert werden, um so das Verständnis einer erweiterten Pflegepraxis zu fördern.
Umsetzung
Das Projekt gliedert sich in folgende Arbeitspakete:
Arbeitspaket 1: Literaturübersichtsarbeit
Arbeitspaket 2: Festlegung von Soll- Kriterien je Pflegesetting
Arbeitspaket 3: Qualitative Datenerhebung - Konzeption & Durchführung der Fokusgruppendiskussionen
Arbeitspaket 4: Qualitative Datenerhebung - Konzeption & Durchführung der Experteninterviews
Arbeitspaket 5: Erstellung der SOLL-/IST-Analyse
Arbeitspaket 6: Ergebnissicherung
Langfristiger Mehrwert des Projekts und der Ergebnisse
Durch die im Projekt geplante Definition von Aufgaben, Tätigkeiten und Handlungsfeldern akademisch ausgebildeter Pflegender kann eine bestehende Unsicherheit geschlossen werden. Anspruch des Projektes ist es, eine Übertragbarkeit über die beteiligten Projektpartner hinaus zu schaffen und damit einen maßgeblichen Beitrag zur Entwicklung der pflegerischen Praxis zu gewährleisten, die es akademisierten Pflegepersonen, aber auch Stakeholdern deutlich besser als bisher ermöglicht, diese in die pflegerische Versorgung zu integrieren. Ultimativ kann dies eine Möglichkeit sein, das Berufsfeld Pflege attraktiver zu gestalten und aufzuwerten.
Laufzeit
Juni 2020 bis Mai 2023