Caritas trauert um den früheren Diözesan-Caritasdirektor Prälat Heinz Axtmann
Vor wenigen Wochen erst hat er noch mit einer großen Zahl von Gratulanten sein Diamantenes Priesterjubiläum gefeiert. Am Montagabend ist der frühere Diözesan-Caritasdirektor Prälat Heinz Axtmann im Alter von 84 Jahren in Karlsruhe überraschend gestorben. "Das ist eine traurige Nachricht für die gesamte Caritas-Familie in der Erzdiözese Freiburg, die er über viele Jahre begleitet und geprägt hat", sagte sein Nachfolger Bernhard Appel in Freiburg. Heinz Axtmann sei "durch und durch ein Mann der Caritas und ein Anstifter zur Solidarität" gewesen, der Nächstenliebe und Barmherzigkeit authentisch gelebt habe.
Heinz Axtmann war von 1984 bis 1997 Freiburger Diözesan-Caritasdirektor und leitete den zweitgrößten Diözesanverband der Caritas in Deutschland. Mit politischem Gespür, Weitblick und Geschick brachte er eine Neuordnung der örtlichen Caritasverbände auf den Weg, die den veränderten kommunalen Strukturen Rechnung trug und damit die Arbeit der Caritas vor Ort zukunftsfähig machte. Unermüdlich betonte er, dass Caritas eine Grundfunktion kirchlichen Lebens ist. Ein wichtiges Anliegen war ihm die Verbindung von verbandlicher und pfarrlicher Caritas. Der Caritasverband für die Erzdiözese, dessen Dienststellen zuvor über mehrere Orte in Freiburg verteilt waren, erhielt in seiner Zeit eine neue, funktionale Verbandszentrale im Stadtteil Lehen. Neben einer effizienten Gestaltung der äußeren Rahmen- und Arbeitsbedingungen lagen Heinz Axtmann vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verbandes am Herzen, denen er mit großer Wertschätzung und zugewandter Aufmerksamkeit begegnete. "Bis zuletzt nahm Heinz Axtmann mit großem Interesse regelmäßig am Geschehen in unserem Verband Anteil und war bei uns ein gern gesehener und verehrter Gast", würdigte Bernhard Appel Person und Wirken seines Vorgängers.
Der 1931 in Pfaffenrot (Landkreis Karlsruhe) geborene Caritasmann war nach Studium und Priesterweihe in Freiburg 1956 zunächst Kaplan in Waldulm, Freiburg-Ebnet und Mannheim-Sandhofen. Von 1960 bis 1984 wirkte er als Pfarrer am Psychiatrischen Landeskrankenhaus in Wiesloch. Hier teilte er sein Leben mit Menschen, deren Erkrankung für sie vielfach mit Ausgrenzung und großem Leid verbunden war. Zusätzlich war er dort zwölf Jahre Dekanatsjugendseelsorger, sechs Jahre Schuldekan und acht Jahre Dekan des Dekanates Wiesloch. Er gründete den Malteser-Hilfsdienst in Wiesloch mit und war Magistralkaplan im Malteser-Orden.
In seiner Heimatgemeinde Marxzell-Pfaffenrot half Prälat Axtmann bis 2012 in der Seelsorge der Seelsorgeeinheit Marxzell mit, insbesondere auch in der Albtal-Klinik. Mit großem Interesse an historischen Fragen schrieb er verschiedene Chroniken seines Heimatortes Marxzell. Neben zahlreichen Ehrungen und Anerkennungen wurde Heinz Axtmann 1992 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Zum Abschied als Diözesan-Caritasdirektor erhielt er mit dem "Brotteller" die höchste Auszeichnung der Caritas in Deutschland und wurde Ehrenvorsitzender der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg. 2003 ernannte ihn sein Heimatort zum Ehrenbürger und benannte 2006 eine Straße nach ihm. 2014 eröffnete der Diözesan-Caritasverband in der Freiburger Wiehre das "Prälat-Axtmann-Haus" für benachteiligte junge Menschen.
Das Requiem mit anschließendem Begräbnis ist am Samstag, 18. Juni 2016, um 14 Uhr in Marxzell-Pfaffenrot.