Ambulante Hospizarbeit im Zeichen der Ökumene
Der Caritasverband für den Landkreis Emmendingen und das Diakonische Werk Emmendingen haben mit der Unterzeichnung einer neuen Kooperationsvereinbarung am 1. März ihre Zusammenarbeit in der Hospizarbeit bekräftigt. Bei der Unterzeichnung beriefen sich die Verbände auf die "Charta Oecumenica Socialis". In der seit 2007 bestehenden und 2017 überarbeiteten Vereinbarung sind die Leitlinien für eine partnerschaftliche und arbeitsteilige Zusammenarbeit der beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände in Baden, dem Diakonischen Werk der Evangelischen Landeskirche in Baden und dem Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg, festgelegt. "Wir engagieren uns in der Hospizarbeit in einem guten, ökumenischen Miteinander", sagte Rainer Leweling, Geschäftsführer des Caritasverbandes, bei der Vertragsunterzeichnung.
Der Hospizdienst Emmendingen-Teningen-Freiamt ist seit seiner Gründung vor 26 Jahren stark gewachsen: Aus einer kleineren Initiative heraus wurde der Dienst unter Mitgestaltung der ursprünglichen Hospizgruppe, des Caritasverbandes und der Diakonie aufgebaut. Durch die Professionalisierung in der Hospizarbeit und den gestiegenen Bedarf an Sterbe- und Trauerbegleitung wuchs der Dienst in den vergangenen Jahren stark: Vor zehn Jahren übernahm deshalb der Caritasverband für den Landkreis Emmendingen die Trägerschaft. "Der Hospizdienst wird durch sehr viel ehrenamtliches Engagement ermöglicht - mit den gewachsenen Herausforderungen wurde dennoch eine professionelle Leitung notwendig", erklärte Meinhard Schamotzki, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes.
Derzeit koordinieren drei hauptamtliche Caritas-Mitarbeiterinnen die Trauerangebote, bieten Beratung an und begleiten und qualifizieren die 35 aktiven, ehrenamtlichen Hospizdienstmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in Emmendingen, Teningen und Freiamt. Hospizdienstleiterin Sabine Weidert betonte die unkomplizierte Zusammenarbeit zwischen Caritas und Diakonie: "Wir durften wachsen und mit den Anforderungen mitgehen", beschrieb Weidert die Entwicklungen der letzten Jahre. Damit wurde auf die wachsende Zahl an hochbetagten Menschen in der Region reagiert - in den nächsten Jahren ist von einer weiteren, deutlichen Zunahme auszugehen. Im vergangenen Jahr begleitete der Hospizdienst 78 Menschen: Die Begleitungen dauern "von wenigen Stunden bis über mehrere Jahre hinweg", so Weidert. "Sterbende Menschen zu begleiten ist eine wichtige Aufgabe für kirchliche Wohlfahrtsverbände", sagte Leweling. "Wir setzen uns damit für die Würde der Menschen ein."
Daneben spielt die Trauerarbeit eine sehr große Rolle im Selbstverständnis des Dienstes. Weidert und ihre Mitarbeiterinnen bieten für Angehörige oder Freunde von verstorbenen oder schwer kranken Menschen Trauerarbeit an, auch für Kinder gibt es spezielle Angebote. Diese werden jedoch, anders als die Sterbebegleitung, finanziell nicht gefördert - weshalb der Dienst auf Spenden angewiesen ist. Auch für Menschen, die an ihrem Lebensende keine Angehörigen haben, engagieren sich die ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden: "Bei angeordneten Bestattungen sprechen wir uns für eine öffentliche Trauerfeier aus", sagte Weidert. Die Zusammenarbeit ist auch dabei ökumenisch. (cvem)